Früher wurden Heeresführer oder Herrscher nach ihrem Ableben noch auf einem Bronzepferd
auf einen Sockel gehoben. Die Haltung der jeweiligen Pferde gibt heute
Auskunft darüber, wie der Aufdensockelgehobene von uns schied.
Abbildung a zeigt einen draufgängerischen Springinsfeld auf einem
Ross, welches auf den beiden Hinterhänden stehend gerade zum
Abflug anzusetzen scheint. Bei einer derartigen Kapriole die Balance
nicht zu verlieren und im Sattel zu bleiben bedarf einiges an
Übung. Der Bronzeguss macht´s natürlich möglich.
Einzig ein drittes Standbein verlangt die Physik. Diese Aufgabe kann
aber spielerisch vom Pferdeschwanz übernommen werden. Die Symbolik
darin: Der Reiter fiel auf dem Schlachtfeld.
Das Pferd auf der Abbildung b hebt nur noch eine Vorderpfote. Ein
solches Gebilde zum Stehen zu bringen ist das einfachste der Welt. Ein
Dreibein steht nun mal stabil, das schleckt keine Geiss weg. Kein gnopple, kein gygampfe,
kein bierfilzuntergeschiebe. Potentaten welche sich im Krieg eine
Schramme geholt haben, oder denen ein bengalischer Tiger ein Bein
abbiss, können damit rechnen, dass sie ihr Volk nach Ablauf der
Lebensfrist auf einen Metallgaul setzen, der ein Bein vom Sockel
anhebt. Schliesslich ist der mit dem Denkmal bedachte nur wegen dieser
Verletzung, die er sich wahrscheinlich zig Jahren vor seinem Tod
zuzog, gestorben.
Letztlich Abbildung c. Das Pferd steht mit allen Vieren fest auf dem
Boden. Der abgebildete Mensch war Zeit seines Lebens ein Sesselfurzer.
Er hat zwar für sein Volk Kriege geführt und wohl auch
gewonnen, man hat ihn aber nie auch nur in der Nähe eines
Schlachtfeldes gesehen. Putin wird ein solches kriegen, Bush, Obama,
Rumsfeld sowieso.
Der Reiter auf Abbildung d ist Erzherzog Karl und steht in Wien auf dem
Heldenplatz. Wer es schafft einen tonnenschweren Metallklumpen stabil
auf diese zwei dürren Beinchen zu stellen muss mit dem Teufel paktiert haben. Österreicher halt.
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h (294/29)